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Schulgarten

Über unseren Schulgarten

Unsere Schule liegt im Gegensatz zu einigen Stadtschulen sehr naturnah. Im Umkreis von einem Kilometer findet man Lebensräume unterschiedlichster Art:

- einen sehr artenreichen Wald
- Streuobstwiesen
- ein kleines Sumpfgebiet
- eine Teichanlage
- Bachläufe und
- ein Mühlgraben

Wozu also auch noch einen Schulgarten?

Die uns umgebende Natur bietet zwar den Schülern mannigfaltige Objekte zur Beobachtung, aber nur begrenzte Möglichkeiten mit ihrem eigenen Tun etwas zu schaffen und zu beeinflussen. Bei der Gartenarbeit werden die Schüler zu Planern, zu Gestaltern, zu Produzenten und zu Verantwortlichen, die nicht nur ihr eigenes Werk im Blick haben können, sondern dessen Einbindung in die Gesamtheit sehen müssen. Unser Schulgarten sollte und soll zum Schülergarten werden.

Wichtig war es uns, dass der Garten nach Aspekten der Umweltpädagogik im Sinne einer Naturpädagogik (Erziehung zum positiven Erfahren der Natur) geplant werden sollte.
Der Satz „ Nur wer etwas zu schätzen lernt, schützt es auch“ sollte der tragende Gedanke bei der Gestaltung dieses Gartens werden.

Aus diesen Überlegungen heraus sollte der Schulgarten folgende Gesichtspunkte erfüllen:
- Er soll den Schülern zahlreiche Gelegenheiten zur Beobachtung der Pflanzen- und Tierwelt geben.
- Er soll es den Schülern ermöglichen, die Abläufe von Aussaat bzw. Pflanzung, Pflege , Ernte, Verarbeitung und Vermehrung von Pflanzen im eigenen Handeln zu planen und zu begreifen.
- Er soll Schülern Kreisläufe ( z. B. Jahreszyklus) und Wechselwirkungen in der Natur (Tiere – Pflanzen, Schädlinge - Nützlinge) erschließen und deren Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen veranschaulichen.
- Er soll den Erwerb von Kenntnissen über Tiere und Pflanzen und von Fertigkeiten im gärtnerischen Tun ermöglichen.
- Er soll die Möglichkeit zur regelmäßigen Beobachtung des Wetters und der Wirkung auf die Pflanzen und die Tiere bieten.

Im handelnden Arbeiten sollte er außerdem soziale Lernprozesse in Bewegung setzen und unterstützen:
- Die Schüler sollen Verantwortung übernehmen, indem sie für die Pflege und das Gedeihen ihrer Pflanzen Sorge tragen.
- Sie sollen im gemeinsamen Tun die Arbeit anderer würdigen und achten lernen.
- Sie sollen es lernen, Misserfolge zu akzeptieren, Überlegungen über deren Ursachen anstellen und Bedingungen zu verändern, die die Misserfolge begünstigt haben.
- Sie sollen es lernen, die Tiere, die sich in diesem Garten ansiedeln werden, durch angemessenes Auftreten zu beobachten und zu achten.

Jeder Schüler soll daher in die Gartenarbeit eingebunden werden.

Überlegungen zur Anlage

Die Grundschule Beerfurth verfügte über einen etwa 15qm großen Garten, der für Gemüseanbau genutzt wurde. Das angrenzende Gelände an der Seite des Verwaltungsbaus der Schule bot sich zur Erweiterung an, da es auf Grund seiner Maße ( 50m x 6m bei einem Gefälle von 2,80m ) keine andere Nutzung zuließ. Das vorhandene Gefälle ließ in uns die Überlegung reifen, das Gelände in 4 ebene Stufen aufzuteilen, da eine Bewirtschaftung und eine Bewässerung auf abfallendem Boden immer äußerst schwierig ist. Es sollten weitgehend Naturmaterialien eingesetzt werden. Der Garten sollte zwar für jedermann zugänglich sein, aber gleichzeitig Schutz bekommen, vor unachtsamem und unangemessenem Verhalten.

Folgende Plätze und Anlagen sollten in die Anlage integriert werden:
- Der Garten sollte Gemüsebeete, Obstgehölze, Kräuter, Blumenstauden und eine Wildwiese besitzen.
- Die Mauern, die die Stufung abfangen, sollten Trockenmauern aus Naturstein werden und Tieren und Pflanzen neuen Lebensraum bieten.
- Es sollte ein Sitzplatz und eine Gartenhütte für die notwendigen Gartengeräte eingeplant werden.
- Kopf, Herz und Hand sollten gleichermaßen angesprochen werden. Ein Fußfühlpfad, Duftpflanzen und Kräuter sollten unbedingt integriert werden.
- Eine Schautafel für Informationen und Rätsel sollte für jedermann zugänglich sein.
- Instrumente zur Wetterbeobachtung sollten angebracht werden. - Um Tieren genügend Lebensraum zu bieten und um Nützlinge anzulocken, sollte eine Wildbienenwand, verschiedene Nistkästen, Totholzstapel, Steinhaufen und vieles mehr vorgesehen werden.

Die Auswahl der Pflanzen erfolgte unter folgenden Gesichtspunkten:

- Der größte Teil der Pflanzen sollte eine jahreszeitlich bedingte Veränderung zeigen. Laubgehölze, Stauden, Zwiebelgewächse und Früchte tragende Gehölze sollten überwiegen.
- Nutz- und Zierpflanzen sollten sich gleichermaßen ergänzen.
- Stauden sollten entweder Insekten anlocken, besonders duften oder in einem traditionellen Bauerngarten zu finden sein.
- Die Pflanzen sollten ungiftig sein.

Die Instandhaltung und Pflege des Gartens wird mit Sicherheit immer abhängig sein vom Interesse der jeweiligen Lehrkräfte, dennoch sollte schon bei der Planung berücksichtigt werden, dass nach einer Zeit des Einwachsens sich die Pflege in gebührenden Grenzen hält und auch eine gewisse Vernachlässigung die Gartenanlage nicht sofort völlig beeinträchtigt.

Die Bewirtschaftung sollte unter ökologischen Gesichtspunkten erfolgen, d.h. es sollen Nutztiere angelockt werden, die die Schädlinge in Grenzen halten, eine Wassertonne soll die Regenwassernutzung ermöglichen und es sollen drei Kompoststellen eingerichtet werden.

Die Pflege des Gartens

Die Pflege des Gartens wird auf unterschiedliche Gruppen verteilt. Der Gemüseanbau, der jährlich neu geregelt wird, wird den Klassen zugeteilt. Jede Klasse erhält einen Anteil der Beete und ist dafür verantwortlich. Aufteilung und Bearbeitung regelt der Klassenlehrer. Die Pflege der mehrjährigen Pflanzen sowie die Anlage vor der Schule übernehmen die Schüler der Garten-AG.

Zu Beginn des Schuljahres bekommt jeder Schüler der AG eine oder mehrere Patenpflanzen, für deren Pflege er mit Unterstützung verantwortlich ist. Die Patenschaft wird auf einem Schild an der Pflanze dokumentiert. Ein zur Verfügung gestellter Pflegeplan soll es besonders den älteren Schülern ermöglichen, selbstständig zu arbeiten. Verlässt ein Schüler die Schule, wechselt der Pate; die ehemaligen Paten werden aber weiterhin auf dem Pflanzenschild vermerkt. So hoffen wir auch in späteren Jahren eine Verbundenheit der Jugendlichen zu dieser Anlage zu schaffen und sie weiterhin zu einem wertschätzenden Umgang mit diesem Fleckchen Erde zu animieren. Im Jahr 2010 wurden die Beete für den Gemüseanbau erhöht und als Hochbeete angelegt. Das große Beet für den Anbau der Schulklassen wurde um etwa 20cm erhöht, da der Untergrund aus Drainagegründen sehr steinig war.